city

city

Dienstag, 23. Juni 2015

Flüchtlinge in Deutschland und Gemeinden die über sich hinaus wachsen

Die Zuwanderung von Flüchtlingen wird zu einem immer brisanteren Thema in Deutschland und immer mehr Menschen müssen von der Bundesrepublik in Erstaufnahmestellen untergebracht werden. Deutschland wird mit der Not der Welt konfrontiert, nicht nur über die Medien, sondern direkt in der Nachbarschaft, vor unserer Haustür.
Ich war am vergangenen Wochenende eingeladen in einer Baptistengemeinde zu predigen und ich war nach dem Gottesdienst erstaunt als ich hörte, wie viel die Gemeinde sich mit dem Flüchtlingsthema beschäftigt. Aber nicht nur theoretisch, sie sind die einzigste Kirche die sich aktiv beteiligen. Helfen, begleiten und diesen Menschen ein zuhause geben. Und dies waren nicht nur Worte. Ich konnte es an ihrem Zusammenleben spüren und erleben. Die Gemeinde in der ich mich befand, war eine integrative Gemeinde. Eine Gemeinschaft in der die Menschen erst mal dazugehören dürfen und mit der Weile Veränderung erfahren in ihrem Verhalten und in ihren Herausforderungen im Alltag. Einige von ihnen kommen zum lebendigen Glauben an Jesus. Alle sind gemeinsam auf einer Reise. Entscheidend für sie ist die gemeinsame Richtung, die Richtung die sich auf das Ziel zubewegt - Jesus.
Der Pastor der Gemeinde sagte: "Wir müssen aufhören darauf zu warten dass die Menschen zu uns kommen. Denn dies ist unsere Aufgabe. Wir müssen gehen und solche Gemeinschaften schaffen wo die Menschen erst mal ankommen dürfen."
Die Arbeit unter Flüchtlingen ist sicher einer der Bereiche der die Gemeinde in Bewegung versetzt hat. Menschen die alles verloren haben brauchen ein zuhause. Ihr eigenes Zuhause. Zu ihnen zu gehen, mit ihnen zu leben und mit ihnen eine neue Heimat aufzubauen ist Aufgabe der Gemeinde. Wir sollten zu ihnen gehen.
Viele Gemeinden in dieser Region sind mit sich selbst beschäftigt, schrumpfen, werden geschlossen oder fusionieren. Und man hat den Eindruck, dass Gemeinden die "über sich hinaus" wachsen wirklich zu einer Bewegung werden. Vielleicht zwingt uns das Thema der Flüchtlinge dazu, dass wir über uns hinaus wachsen, in Bewegung kommen und unsere ursprüngliche DNA, die in der Mission Gottes begründet liegt, wiederentdecken und vielleicht werden wir dabei sogar von uns selbst gerettet, weil wir hier hautnah erleben, dass Gemeinde in Bewegung kommen muss, wenn sie diesen Menschen begegnen will und ihre Aufgabe als Licht in der Welt wahrnehmen möchte. Wir müssen in Bewegung kommen wenn wir entdecken wollen was es bedeutet Gottes Volk in einer Welt zu sein in der die Not der Welt vor unserer Haustür wartet, aber niemand sich für die Kirche interessiert. Wir müssen von uns selbst gerettet werden, damit wir über uns hinaus wachsen!