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Mittwoch, 16. Dezember 2015

Von Gott reden, aber wie?

In der letzten Zeit beschäftige ich mich mit der Thematik was es bedeutet von Gott zu reden. Bei diesem Thema gehen die Meinungen weit auseinander. Auf der einen Seite kenne ich die Ausprägung das Wort "unverfälscht" zu verkündigen, wobei ich mich immer fragte was "unverfälscht" heißt. Wovon geht man hier aus, und was soll genau "unverfälscht" wiedergegeben werden? Der Inhalt? Die Sprache? Die Sprache Luthers? In meinen bisherigen Erfahrungen habe ich festgestellt, dass dies oft sehr subjektiv gesehen und beurteilt wird. Wenn der Name Jesus oder andere typische Wendungen für Sühne und Vergebung nicht genannt wurde, hat man damit das Evangelium schon verfälscht? Hat man das Evangelium verfälscht, wenn man danach strebt neue verbale und nonverbale Ausdrucksweisen zu finden, damit der Inhalt dem Menschen wieder zugänglich wird? Welcher Inhalt? Werte? Kreuz? Mir ist klar, dass ich hier ein Fass aufmache und man über jede einzelnen Gedanken oder Begriffe ganze Aufsätze schreiben könnte. Dennoch scheint mir das Thema sehr brisant zu sein in den uns umgebenden gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen. Denn ich glaube, dass der christliche Glaube die entscheidende Instanz für Orientierung und Veränderung ist. Daher ist es um so wichtiger, dass wir sprachfähig werden den Glauben im Hier und Jetzt zu kommunizieren. Dies ist zunehmend schwieriger, weil das Zielpublikum überwiegend keine Verbindung hat zu dem was wir denken, glauben und natürlich reden. Oft stelle ich fest, dass es als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird, dass unsere Adressaten doch eigentlich MEHR verstehen sollten. Auch wenn wir das aktiv nicht so denken spricht die Art und Weise unserer Kommunikation genau diese Sprache. Von dem Hörer wird verlangt etwas Unbekanntes zu ergreifen und zu umarmen.


Es ist daher auch wichtig, dass es nicht um das bloße Vermitteln von Worten und Sprache geht, die wie in einem Lehrraum kognitiv erfasst und nachgearbeitet werden können/sollen. Die reine sprachliche Kommunikation mit der damit verbundenen Erwartung eines Verständnisses seitens der Zuhörer ist Vergangenheit. Wir leben in einer Welt in der die Menschen vergessen haben, dass sie Gott vergessen haben und wir müssen neu lernen die Menschen mit unserem Anliegen in Berührung zu bringen. Wir brauchen Kreativität. Neue Formen, Ästhetik, Kunst und Poesie. Jeweils mit dem Bewusstsein und dem Ziel, die Menschen ein Stück näher zu bringen zu Christus.
Damit ist das Ziel definiert. Es geht nicht darum, die biblische Botschaft rein sprachlich zu kommunizieren, sondern darum, sie zu kontextualisieren, damit sie dem Menschen hilft sich auf Christus zuzubewegen und ihm näher zu kommen und um die Völker zu Jünger zu machen (Mt 28).
Kontext ist alles und ich wünsche mir, dass wir wie Jesus danach bestrebt sind dem Kontext entsprechend sprachfähig zu werden, durch Sensibilität, Kenntnis der entsprechenden Kultur und mit Kreativität. Nur so sind Wir und Das was wir zu sagen haben für die Menschen relevant.

2 Kommentare:

  1. ein wenig mutiger und Du hättest das Bild mit "Gott ist da. Wenn man ihn aber nicht sieht, so ist es Liebe, anderen zu helfen ihn zu sehen" betiteln können. Schöner Blog. Danke.

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